Das Holzschnitzen ist in Südtirol ein traditionsreiches Handwerk, das heute noch sehr lebendig ist. Wie kreativ die Handarbeit mit Holz sein kann, beweist jedes einzelne Kunstwerk. Darin stecken neben viel Liebe zum Detail und Geschick auch eine gute Portion Fingerspitzengefühl.

Fürs Schnitzen eignet sich eine breite Palette von Holzarten, z.B. Zirbe, Kastanie oder Linde. Je länger man sich mit dem Schnitzen von Holz beschäftigt, desto besser wird das Gespür dafür, wofür welches Holz geeignet ist. Sogar Wurzelholz oder Altholz kann zum Schnitzen verwendet werden. Oft entscheidet auch die besondere Maserung, welche Skulptur daraus am Ende wird. Inspirieren lassen sich die Bauern von althergebrachten, in der bäuerlichen Tradition verankerten Symbolen und Figuren. Oft werden diese dann neu interpretiert und in moderner Form dargestellt.

Holzschnitzen in Südtirol

Im Grödner Tal werden seit Jahrhunderten im Winter als Nebenerwerb besonders Heiligenstatuen und Krippenfiguren hergestellt. Ein einzigartiges Erlebnis ist der Besuch der größten handgeschnitzten Weihnachtskrippe der Welt, die es jedes Jahr zur Adventszeit in St. Christina zu bestaunen gibt. Die erste Figur der Krippe entstand in den 1980er Jahren in der Form von Maria mit dem Jesuskind. Nach und nach haben verschiedene Grödner Künstlerinnen und Künstler weitere Figuren hergestellt und zur Krippe hinzugefügt. Bis heute kommen immer wieder neue Skulpturen dazu.