Ausflugsziel
Sonnenaufgang am Peitlerkofel: Der Himmel brennt
Einen Sonnenaufgang auf einem Berggipfel zu erleben ist beeindruckend. Besonders auf dem Peitlerkofel, einem der schönsten Aussichtsberge in den Dolomiten.
Kühn ragt das imposante Felsmassiv des Peitlerkofels über dem Scheitel des Lüsentales in den Himmel. Mit seinen 2.875 Metern ist er der höchste Berg der Peitlerkofelgruppe mitten im Naturpark Puez-Geisler. Bergfreunde und Naturgenießer sollten sich einen Anstieg über die Südseite des Berges nicht entgehen lassen. Besonders eindrucksvoll ist eine Wanderung in der Nacht, um den Sonnenaufgang am Peitlerkofel zu bewundern.
Ganz oben – der Sonne nah
Bei einer Nachtwanderung zum Sonnenaufgang erlebt man die Tour so ganz anders als untertags. Keine Menschenseele weit und breit, absolute Ruhe. Wenn man den Gipfel erreicht, beginnt sich der Himmel am Horizont bereits leicht rosa zu färben. Es dauert nicht lange, dann schimmert er erst gelb, etwas später leuchtet er rot oder orange, bis er irgendwann zu glühen scheint. Nun ist es bald soweit: Die Sonne erhebt sich in den Himmel und taucht die Natur in weiches Licht. Der Himmel brennt über den Zillertaler Alpen, der Marmolata, dem Kreuzkofel und der ganzen Kette der anderen Dolomitenberge. Aber nicht nur bei ganz klarem Wetter ist der Sonnenaufgang am Peitlerkofel ein beeindruckendes Schauspiel: Auch Wolkenspiele zaubern beim Sonnenaufgang am Peitlerkofel ständig wechselnde Bilder und Farbmuster in den Himmel. Spätestens, wenn man die Wärme der ersten Sonnenstrahlen zu spüren beginnt, sind auch der anstrengende Aufstieg und das frühe Aufstehen vergessen. Hier fühlt man sich dem Himmel besonders nah.
Anspruchsvolle Bergwanderung
Alle Bergwanderer, die sich für eine Wanderung zum Sonnenaufgang am Peitlerkofel entscheiden, sollten über Ausdauer und die nötige Bergerfahrung verfügen. Insgesamt legt man 1.050 Höhenmeter zurück. Rund zweieinhalb Stunden sollte man für den Aufstieg einplanen.
Startpunkt der Bergtour ist das Würzjoch auf etwas über 2.000 Metern. Es ist über St. Martin in Thurn, Lüsen oder über das Villnößtal erreichbar.
Der Weg, der anfangs noch in tiefste Dunkelheit gehüllt ist und nur durch die Stirnlampen beleuchtet wird, führt zunächst durch Wald und über Wiesen. Er wird immer schmaler, je näher man der Felswand kommt. Durch eine lange Schlucht entlang eines kleinen Baches und über einen immer steiler werdenden Weg erreicht man schließlich die Peitlerscharte auf 2.357 Metern. Ab hier wird das Gelände alpiner und im Sattel zwischen dem Großen und dem Kleinen Peitlerkofel beginnen die letzten 100 Höhenmeter entlang des gesicherten Aufstiegs mit neuen Drahtseilen. Für diese ausgesetzten Passagen sollte man schwindelfrei sowie trittsicher sein und sich am besten mit einem Klettergurt sichern.
Noch ein Abstecher
Schwer zu sagen, ob die Sonnenaufgänge am Peitlerkofel im Sommer bei klarem Himmel oder im Herbst schöner sind, wenn die Wolken das Spiel der Farben noch beeindruckender machen. Im Sommer muss man noch viel früher aufstehen, um rechtzeitig vor Ort zu sein, wird aber dafür mit dem Anblick der Blütenpracht belohnt, in die sich die berühmten Peitlerwiesen alljährlich bald nach der Schneeschmelze hüllen.
Für den Abstieg sind eineinhalb Stunden einzuplanen, aber wer gerne noch einen paar Höhenmeter auf sich nehmen möchte, entscheidet sich für einen Abstecher auf den Kleinen Peitlerkofel. Er ist in einer knappen Viertelstunde vom Sattel aus erreichbar und man kann von dort auf den Gipfel des Peitlerkofels zurückblicken. Ab der Peitlerscharte kann die Tour auch zur linken Hand mit der Peitlerkofelumrundung fortgesetzt werden, die ebenfalls am Würzjoch endet.
Peitlerkofel
Weitere Informationen
Vom Würzjoch führt der Weg Nr. 8A zu einer herrlichen Bergwiese. An der Weggabelung rechts unter der Peitler-Nordwand abbiegen, dann auf dem Steig 4 weiter bis zur Peitlerscharte. Von der Scharte nun links auf dem markierten Steig hinauf zu einer Scharte zwischen Haupt- und Nebengipfel und anschließend auf dem seilgesichertem Felssteig bis zum Gipfel des Peitlerkofels. Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg. (1 ½ Std.)
Autobahnausfahrt Brixen Nord/Pustertal, weiter bis St. Lorenzen, Abzweigung ins Gadertal bis San Martin de Tor von hier weiter über Antermoia zum Würzjoch.