Ausflugsziel
Glurns: Auf den Spuren des Mittelalters
Das kleine Städtchen Glurns liegt im Oberen Vinschgau und ist mit seinen malerischen Gassen und einem vielfältigen Kulturprogramm allemal einen Besuch wert.
Die Geschichte der mittelalterlichen Stadt ist lang. Bereits 1163 wird Glurns erstmals erwähnt, 1291 verlieh Meinhard II. Glurns das Marktrecht. Der Bartholomäusmarkt wurde weitum bekannt und findet auch heute noch jedes Jahr am 24. August statt. Als die Stadt 1499 im Schwabenkrieg nach der Schlacht an der Calven geplündert und in Brand gesteckt wurde, entschloss man sich schließlich, die Stadt mit einer Befestigung zu schützen. Die Stadtmauer ist bis heute noch vollständig erhalten und kann besichtigt werden.
Stadtführungen
Glurns ist so klein, dass Du die Stadt problemlos zu Fuß erkunden und den Spuren längst vergangener Zeiten folgen kannst. Eine besondere Möglichkeit, die Stadt zu erleben, sind die Themen- und Mottoführungen durch Glurns. Speziell für Kinder gibt es etwa eine Familienstadtführung, bei der die Kleinen die ratternde Stadtmühle bestaunen können. Beim Wandeln durch die Laubengänge und engen Gässchen oder Verweilen am Marktplatz mit dem Brunnen fühlt man sich oft in vergangene Zeiten zurückversetzt.
Der berühmteste Sohn der Stadt
Glurns ist besonders stolz auf den 2009 verstorbenen Künstler Paul Flora, der auf dem Friedhof seiner Geburtsstadt beigesetzt wurde. Im Tauferer Turm wurde eine Dauerausstellung zu Leben und Werk des Künstlers eingerichtet, der bereits in jungen Jahren eine besonders markante, ironische Bildsprache entwickelt hatte. Bekannt wurde er durch seine Arbeit als Karikaturist bei der Wochenzeitschrift „Die Zeit“.
Der Sealamorkt
Am 2. November ist Glurns kaum wiederzuerkennen. Jedes Jahr findet an diesem Tag der Allerseelenmarkt statt, das Städtchen scheint dabei fast aus allen Nähten zu platzen. Einheimische und Besucher aus dem ganzen Land geben sich hier bei einem der größten Traditionsmärkte des Alpenraums ein Stelldichein. Viele stöbern einfach nur gerne zwischen den Waren, für manche aber ist das Ziel der große Viehmarkt, wo die Schafe an das Zahlungsmittel längst vergangener Zeiten erinnern.
Glurnser Advent
In der Weihnachtszeit hüllt sich Glurns in eine besonders romantische Atmosphäre. Fackeln sorgen für warmes Licht, Bläser stimmen sanfte Adventsweisen an und der Duft von Glühwein liegt in der Luft. Im Gegensatz zu anderen Märkten in der Weihnachtszeit ist der Glurnser Advent nur am Wochenende um den 8. Dezember geöffnet. An Marktständen werden heimische Produkte angeboten und Konzerte sorgen für Adventstimmung.
Die Vinschger Palabira-Tage
In Glurns stehen noch einige der uralten, knorrigen Palabirnenbäume. Ihre Birne hat eine raue, ledrige Schale und grobkörniges Fruchtfleisch. Geschmacklich erinnert sie an Karamell und ist sehr intensiv. Im September – pünktlich zur Birnenernte – finden die Vinschger Palabira-Tage in Glurns statt. Sie umfassen Ausstellungen, Lesungen und Musik ebenso wie geführte Wanderungen, Schaukochen von Palabirnengerichten und einen Bauernmarkt. Die Köche übertreffen sich jedes Jahr selbst mit neuen Kreationen, aber auch alten Rezepten wie dem Palabirnengreascht. Der Palabira-Sunnta, der Sonntag am dritten Wochenende im September, ist der krönende Abschluss der Palabira-Tage in Glurns.
Glurns
Weitere Informationen
Die Stadt Glurns befindet sich zwischen Mals und Prad am Stilfserjoch. Man kann die kleine mittelalterliche Stadt von Prad, Schluderns, Mals und Taufers im Münstertal erreichen.
Glurns, die kleinste Stadt Südtirols, verzaubert alle Besucher mit seinem charmanten, mittelalterlichen Flair, den vollständig erhaltenen Ringmauern und den drei malerischen Tortürmen. Seit dem 16. Jh. kaum verändert, spürt man die bewegte Geschichte der ehemaligen Handelsstadt in jeder Ecke. Der romantische Charakter, das reiche Kulturleben und die idyllische Umgebung machen aus Glurns ein einzigartiges alpines Juwel. Wir laden Sie ein in unsere schöne Stadt und teilen gerne mit Ihnen magische Eindrücke, historische Feste, eindrucksvolle Events und kulturelle Highlights.
Die Anfänge des Dorfes Glurns liegen wohl in karolingischer Zeit, die erste erhaltene Erwähnung stammt allerdings erst aus dem Jahr 1163. Südöstlich dieses Haufendorfes an der Etschbrücke gründete Meinhard II. von Görz-Tirol um 1290 eine Stadt, um seine Macht im oberen Vinschgau gegenüber dem Bischof von Chur abzusichern. Diese Neugründung wird im Jahr 1294 „burgum“ genannt. Knapp 2oo Jahre bestanden beide Siedlungen – Dorf und Stadt Glurns - nebeneinander. Nach der Zerstörung im Zug der Clavenschlacht 1499 ließen die Habsburger, allen voran Maximilian I., Glurns als Bollwerk gegen die Bündner befestigen; dabei wurden beide Siedlungskerne durch die neue, noch bestehende Stadtbefestigung verbunden. Zum ältesten Baubestand gehören die noch heute bestehenden Wohn- und Wehrtürme, allen voran das sogenannte „Schloss Glurns“ und der Spatzenturm in der Südwestecke der heutigen Altstadt. Allerdings dominiert der Baubestand des 16. Jahrhunderts das heutige Ortsbild.