Ausflugsziel
Fanealm: Ein Almdorf in den Bergen
Verkehrsbefreit und ein einmaliger Ort für die ganze Familie: das Almdorf Fanealm mit seinen Almschänken, rustikalen Hütten und einer Kapelle.
Auf 1.740 Metern im Talschluss von Vals liegen 35 Almhütten, kleine Heuschober, Wohnhütten, Viehställe und eine kleine Kirche. Umgeben von Almwiesen bilden sie heute das schönste Almhüttendorf Südtirols – die Fanealm.
Im Mittelalter dienten die Gebäude in den Pfunderer Bergen als Lazarett für Pest- oder Cholera-Kranke. Heute sind sie ein denkmalgeschütztes Ausflugsziel und Ausgangspunkt für beliebte Bergwanderungen. Drei bewirtschaftete Hütten laden zum Einkehren ein, Kinder können unbeschwert in der Natur spielen.
Für alle Kulturinteressierten lohnt sich ein Blick in die Schaukäserei und der Besuch der kleinen Kapelle, die 1898 zusätzlich zu den Hütten erbaut wurde.
Einkehren und genießen
Früher zog die gesamte Dorfbevölkerung von Vals auf die Fanealm, die von den Südtirolern einfach nur Fane genannt wird. In dieser Zeit stand die schwere Almarbeit an – das Heu für den Winter musste eingebracht werden. Als Ausgleich und Belohnung gab es dann am Abend zünftige Unterhaltung bei Tanz und Spiel.
Im Winter, wenn das Heu ins Tal befördert werden musste, war es ein eindrucksvolles Bild, wie bis zu 50 Heufuhren hintereinander talwärts gezogen wurden.
Auch heute noch leben im Sommer einige Bauern in dem kleinen Bergdorf, während ihre Kühe auf den Almwiesen weiden. Drei bis vier Hirten kümmern sich jedes Jahr in dieser Zeit um rund 120 Kühe und 180 Stück Jungvieh. Ein Senner verarbeitet täglich um die 1.000 Liter Milch zu Butter und Käse. Das hat schon seit dem 16. Jahrhundert Tradition. Damals durfte der Käse als eine Art Qualitätssiegel das Wappen der Herren von Wolkenstein tragen.
Den Bergkäse kann man direkt auf der Fane verkosten, den großen Hunger sollte man sich aber für die typischen Schlutzkrapfen und den Kaiser- oder Topfenschmarrn mit Heidelbeeren aufbewahren und dann hoffen, dass er für ein Stück Strudel auch noch reicht.
Sündhafte Sagen
Um die Hochalmen der Fanealm ranken sich einige Sagen. Die Valler erzählten sich, hier habe einst ein Hirte der Labisebenalm das Vieh über die Beistandwand in den Tod getrieben und musste deshalb als Geist umgehen, bis ihn der Bau der Kirche endlich erlöste.
Ein Senner auf der Pfannalm habe sich an der Almmilch versündigt und musste als Wintersenner umgehen. Er wurde der Sage nach erst erlöst, als ein mutiger Vorbeigehender von der Milch trank, die der Almgeist ihm anbot.
Wandern, Rodeln und Brauchtum
Umgeben von den Pfunderer Bergen, lohnt sich ein Besuch der Fanealm zu jeder Jahreszeit. Im Frühjahr werden die Wiesen zu bunten Blumenteppichen und mit der Almwirtschaft beginnt im Sommer auf der Fane ein reges Treiben. Im Herbst wandelt sich das Grün der Lärchen in die wärmsten Gelb- und Rottöne, bevor der Winter seine Schneedecke über das Dorf legt und es zu einer idyllischen Ruheinsel werden lässt.
Zahlreiche Aktivitäten wie Wandern auf Bergen, Touren zu Schutzhütten, Mountainbiken sowie Skitouren und Rodeln warten auf die ganze Familie. Die Fanealm ist unter anderem über den „Milchweg“ erreichbar. Entlang dieses Themenweges erfährt man Wissenswertes über Kuh und Milch.
Sehenswert ist auf der Fanealm ein besonderer Brauch, der immer noch aktiv gelebt wird, „die Schelle“. Jedes Jahr am Mittwoch vor dem Almabtrieb hängt sich jeder eine Schelle um und nimmt, sobald die Dämmerung einsetzt, unter Schellengeläut, Goaßlschnöllen und Jauchzen Abschied vom Almsommer.
Die Hochalm ist Startpunkt des Tourenskirennens Wurmaul-Umrundung im April. Weitere besondere Highlights, die man sich nicht entgehen lassen sollte, sind das Fane Fest und das Milchfest.
Fanealm
Weitere Informationen
Die Fane Alm, eine große Gemeinschaftsalm, ist ein kleines Sommerdorf auf 1.739 m Meereshöhe: Wohnhütten, Heuhütten, Viehställe, eine kleine Kirche und drei Almschenken - von saftigen grünen Wiesen umgeben, zählt sie zu einer der schönsten Almen Südtirols.
Auch im Winter ist die Fane Alm ein lohnendes Wanderziel. Die Zingerlehütte ist auch im Winter bewirtschaftet.