Meran
Spitalkirche zum Heiligen Geist
Am linken Ufer der Passer, etwas außerhalb des historischen Zentrums von Meran, erhebt sich die Spitalkirche zum Heiligen Geist – ein stilles Zeugnis mittelalterlicher Fürsorge und ein Meisterwerk der Gotik. Gegründet 1271 von Graf Meinhard II. von Tirol und seiner Frau Elisabeth von Bayern, diente sie zusammen mit dem angrenzenden Spital als Zufluchtsort für Arme, Kranke und Pilger.
Die ursprüngliche Kirche fiel 1419 einer verheerenden Überschwemmung zum Opfer, ausgelöst durch den Ausbruch des „Kummersees“. Dieser See war durch einen Erdrutsch 1401 im hinteren Passeiertal entstanden und verursachte bis 1774 acht verheerende Überflutungen. Danach versiegte der Kummersee wieder.
Der Wiederaufbau der Spitalkirche erfolgte unter Herzog Sigmund dem Münzreichen. 1483 wurde die neue Kirche geweiht. Heute zählt sie zu den bedeutendsten spätgotischen Bauwerken Südtirols und steht seit 1949 unter Denkmalschutz.
Architektonisch beeindruckt die dreischiffige Hallenkirche mit einem zehneckigen Chor, der sich über alle drei Schiffe erstreckt – eine Seltenheit in der Region. Das Hauptportal ziert ein Tympanon mit der Darstellung der Heiligen Dreifaltigkeit, flankiert von den Stifterfiguren. Im Inneren finden sich wertvolle Kunstwerke, darunter ein barocker Pfingstaltar von Franz Xaver Pendl mit spätgotischen Flügelreliefs von Jörg Lederer. Die Kreuzwegstationen im flämischen Stil stammen von Benedikt Schinle. An der südlichen Außenwand ist ein gut erhaltenes Fresko der Kreuzigungsgruppe von Ambrosius Gander aus dem Jahr 1450 zu sehen.
Die Spitalkirche ist nicht nur ein Ort der Andacht, sondern auch ein Fenster in die Geschichte Merans. Sie erzählt von mittelalterlichen Wegen der Fürsorge, von Naturkatastrophen und vom unermüdlichen Wiederaufbau. Ein Besuch lohnt sich für alle, die sich für Geschichte, Kunst und Architektur interessieren.
Gottesdienste nur in italienischer Sprache: Werktags (von Montag bis Samstag): 08.30 Uhr Vorabendmesse: 18.30 Uhr Feiertag: 11.00
- Fotografieren ist manchmal okay, aber nicht immer. Was erlaubt ist oder nicht, steht meist deutlich vor oder in den Kulturstätten.
- Es ist gut für die Atmosphäre, gut für die anderen Besucher und natürlich auch gut für dich: Wenn alle Handys stumm und die Stimmen leiser sind, macht’s einfach mehr Spaß in Museen. Für alle, die als Grüppchen oder Gruppe unterwegs sind, mag das eine gar nicht so einfache Übung sein. Und doch kann sie bewältigt werden.
- Menschen mit Beeinträchtigungen haben auch heute nicht überall barrierefreien Eintritt zu allen Kulturstätten. Wenn doch, gilt ihnen der Vortritt. Das ist eine Sache der Würde. Ihrer und deiner.
- Es ist von Vorteil, wenn dein Haustier gelernt hat, draußen auf dich zu warten. Denn ihm ist in den meisten Kulturstätten der Eintritt verwehrt.
- Checke die Notausgänge und Fluchtpläne, sollte es mal brenzlig werden. Wenn dies der Fall ist, dann ist das oberste Gebot, Ruhe zu bewahren, sich nach draußen zu begeben und am Sammelplatz zu warten.
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