Bozen
Dominikanerkirche
Die Mönche des Dominikanerordens ließen sich 1272 in Bozen nieder und errichteten eine einschiffige Kirche in einer weitläufigen Klosteranlage mit Kreuzgang, in der auch verschiedene Kapellen Platz fanden, einige davon sind mittlerweile zerstört. einen Teil der alten Anlage bilden die Stadtgalerie mit ihren Ausstellungen und das heutige Musikkonservatorium, Sitz des renommierten internationalen Klavierwettbewerbs Ferruccio Busoni. Die Dominikanerkirche ist eine gotische Klosterkirche mit barocken Elementen aus dem 17. und 18. Jahrhundert (links vom Hauptaltar befindet sich ein Altarbild des Guercino, gestiftet von einer Bozner Kaufmannsfamilie). Die Kirche beherbergt einige der wichtigsten Kunstwerke Bozens, Gemälde der Bozner Schule des 14. Jh. auf der östlichen Kreuzgangseite und auf der Westwand der Kirche. Doch das eigentliche Schmuckstück ist die Johanneskapelle, eine hohe und schmale Seitenkapelle mit einem der bedeutendsten Freskenzyklen der Gegend, aus der Kunstschule des Giotto. Die Kapelle wurde von der Stifterfamilie de' Rossi (ursprünglich aus Florenz, eingebürgert als von Botsch) dem heiligen Johannes gewidmet, nachdem das Familienoberhaupt Johannes hieß. Erwähnenswert sind die Szenen aus dem leben des hl. Nikolaus und "der Triumph des Todes" an der Ostwand, die Flucht aus Ägypten an der Westwand und das Martyrium des hl. Bartholomäus an der Nordwand. Die Kapelle voller Fresken ist ein wunderbares Zeugnis der Bozner Wandmalerei des 14. Jh. Sehenswert im angrenzenden Kreuzgang (Eingang am Dominikanerplatz) sind Fresken von Friedrich Pacher aus dem Jahr 1496.